Kollektive Schuld und Sühne

15. 09. 13

Wenn wir von den Auswirkungen unseres Unbewussten auf unser Handeln, Denken und Fühlen reden, sollten wir immer auch das kollektive Unbewusste miteinbeziehen. Denn sein Einfluss ist oft grösser als wir meinen.

Es ist nicht nur unsere persönliche Geschichte die uns prägt. Auch unsere Familiengeschichte, die unserer engeren und weiteren Heimat, ja sogar die der ganzen Erde wirkt in, durch und aus uns.

 

Wenn ich als Kind zum Beispiel vom Fahrrad gefallen bin und das für mich ein traumatisches Ereignis war, kann es sein, dass ich heute um keinen Preis mehr Fahrrad fahren will oder eine Angst vor Geschwindigkeit oder Höhe entwickle. Dies kann auch erst viele Jahre nach dem traumatischen Ereignis durch einen auslösenden Faktor geschehen. Dies ist dann eine Auswirkung aus meinem persönlichen Unbewussten.

 

Wenn die Mitglieder einer Sippe über Generationen Arbeiter bleiben, muss das nicht heissen, dass niemand in dieser Familie die Intelligenz besitzt ein Studium zu absolvieren. Vielleicht traut sich das durch die familiäre Prägung einfach nur keiner zu. Oder die Kinder werden von Generation zu Generation mit Vorurteilen gefüttert wie zum Beispiel: "Geld verdirbt den Charakter". Das sind dann Prägungen aus dem Kollektiv der familiären Geschichte, welche mit bewusst machen und Verhaltenstraining durchaus bearbeitet werden können. Aber natürlich drücken sich auch positive Prägungen einer Sippschaft im einzelnen Mitglied aus: Familien, welche über Generationen erfolgreich, wohlhabend, karitativ tätig oder politisch aktiv sind, bleiben dies auch meistens in der Zukunft in einer gleichen oder zumindest ähnlichen Weise.

 

Als traurigstes Beispiel einer kollektiven Schuld können wir wohl Deutschland nennen. Bundeskanzlerin Merkel gesteht anlässlich der Gedenkveranstaltung des Internationalen Auschwitz-Komitees zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZs Auschwitz-Birkenau am 26. Januar 2015, Deutschlands Schuld ein: "...Verbrechen an der Menschheit verjähren nicht. Wir haben die immerwährende Verantwortung, das Wissen über die Gräueltaten von damals weiterzugeben und das Erinnern wachzuhalten...Was geschen ist, erfüllt uns Deutsch mit grosser Scham. Denn es waren Deutsche, die das Leid und den Tod von Millionen Menschen verschuldet oder in Kauf genommen haben - als Täter, als Mitläufer, als wegschauende und stillschweigende Mitwisser."

Frau Merkels Schuldbewusstsein scheint so gross zu sein, dass sie ihre eigenen Landsleute in dieser Beziehung nicht mehr wahrzunehmen scheint, wie dieser Ausschnitt aus dem Brief der Gerda Wittuhn im Juli 2013 an die Bundeskanzlerin zum Ausdruck bringt: "WARUM verhindern Sie eine Gedenkstätte für die vielen Millionen deutscher Opfer, von denen 25 Millionen nach dem Krieg umkamen. Deutsche Opfer werden verhöhnt, indem geschichtsfälschend alle Verbrechen an ihnen als eine unmittelbare Folge der Hitlerpolitik erklärt, entschuldigt gerechtfertigt und kleingeredet werden...WARUM gibt es insbesondere keine Gedenkstätte für unsere Vertriebenen, denen man alles geraubt und die man in die Hölle der Vertreibung geschickt hat?"

Und jetzt hat Frau Merkel die einmalige Chance erkannt, ob bewusst oder unbewusst, diese Schuld zu sühnen - zusammen mit ihren Mitbürgern, indem Deutschland seine Türen und seine Herzen öffnet und tausenden Flüchtlingen Schutz, ein Daheim und eine Zukunft anbietet!

Ein ganzes Volk darf sich befreien von dem grausamen Schatten seiner Vergangenheit, indem es einfach Nächstenliebe lebt - ein grossartiger Schritt in der spirituellen Geschichte unserer Erde...

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